"Das ist doch kein Messer. DAS ist ein Messer!"
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Mein Hund Bruno treibt mich in den Wahnsinn. Im Dorf ist eine Beagle-Hündin läufig, und jetzt steht er im Garten am Zaun und heult abwechselnd wie ein Wolf, und wenn er langsam heiser wird klingt er wie eine Kuh.
Um keine Beschwerden aus der Nachbarschaft zu riskieren, hol ich ihn spätestens nach einer halben Stunde rein, aber dann jault er im Haus rum: UNTER DIESEN UMSTÄNDEN KANN ICH NICHT ARBEITEN!!!
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Leider habe ich beim Erstellen des schönen Titels "Sau tot" vergessen, mal nachzusehen, ob es den schon gibt. Das wäre nicht weiter tragisch, aber der Verlag, dessen Pflicht es ist, sich um Titelschutz zu kümmern, hat dies leider auch versäumt.
Nun gibt es einen 2004 erschienenen Krimi mit gleichem Titel, dessen Autorin nun prompt den Verlag verklagen will. Sie verlangt, dass das Werk, also meins, "sofort" vom Markt genommen werden soll und überdies eine astronomische Strafe auf ihr Konto.
Tja, so kann man mit Büchern richtig Geld verdienen ...
Also Leute, kauft die Sau, so lange es sie noch gibt!
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für den neuen Hannover-Krimi hab ich ja ein bisschen über Fritz Haarmann recherchiert, und was mich sehr beeindruckt hat, waren die Verhörmethoden in den 20ern.
Bei Haarmann haben sie ganz neue Saiten aufgezogen:
Er wurde meistens nachts verhört. Die Schädel der vier bis dahin gefundenen Opfer wurden mit rotem Papier beklebt und zusammen mit Kerzen, die nachts brannten, hoch oben auf Brettchen in den Ecken von Haarmanns Zelle aufgestellt. Er selbst wurde in der Zelle angekettet. Außerhalb der Reichweite der Kette wurde ein Sack hingestellt, in dem sich die Gebeinen der von ihm Getöteten befanden. Die Seelen der Toten, so behaupteten die Polizisten, würden Haarmann nicht zur Ruhe kommen lassen, bis dieser seine Verbrechen gestanden habe. Nach ein paar Tagen hat er, wie wir ja wissen, ein Geständnis abgelegt.
So was müsste die Polizei heutzutage mal bringen, da wär was los!
SusanneM - 20. Mär, 10:39
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Heute stand in der Zeitung, dass Niedersachsen die Matratzen in den Gefängnissen austauschen will.
Das ist auch nötig. Denn diese dünne, prügelharte Matratze war mir während meines kurzen Gefängnisaufenthaltes (zwecks Recherche für "Liebeslänglich") gleich unangenehm aufgefallen.
Übringens hat nur Niedersachsen diese harten Dinger. Wegen des Brandschutzes.
Und in den Jugendgefängnissen wollen sie die auch behalten. (Die haben's noch nicht mit dem Rücken.)
Harte Zeiten.
SusanneM - 16. Mär, 11:31
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Gestern war Hundetraining mit Bruno. Es war die Hündin des Ausbilders dabei und eine Frau mit einem Retriever-Rüden. Die zwei haben sich sich schon gleich zu Beginn scheel angesehen.
Dann ging es über eine Stunde prima. Sie machten artig ihre Apportier-Übungen, (Konkurrenz belebt das Geschäft, man wollte sich keine Blöße geben) man konnte sie nebeneinander ablegen, keiner bewegte sich. Kaum war die Stunde um, die Hunde aus der Kontrolle entlassen und wir der Meinung, sie hätten sich nun aneinander gewöhnt, ging die Rauferei los. Nicht schlimm, aber jeder wollte halt der Boss sein.
Dabei las ich vor Jahren in einer Hundezeitung, Griffons hätten so ein sanftmütiges Wesen!
Ich glaube, Bruno hat angefangen ...
SusanneM - 15. Mär, 11:13
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Gestern war Lesung vor den Mitgliedern des Golfclubs Bad Münder. Ist immer wieder schön, wenn man ein Publikum vor sich hat, das sonst nie zu einer Lesung gehen würde. Die Leute stellen dann völlig überrascht fest, dass so was ganz unterhaltsam und interessant sein kann. Und kaufen sogar Bücher! Am meisten freut es mich immer, wenn dann Leute ein Buch kaufen, die zugeben, dass sie sonst keine Krimis lesen. Meistens stammt deren Abneigung gegen Krimis aus der in bestimmten Bevölkerungskreisen noch immer weit verbreiteten Wahrnehmung, Krimis seien so eine Art Schundliteratur. Oder der selbe Stoff, den sie aus dem Fernsehen kennen, nur auf Papier.
Insofern sind solche Veranstaltungen echte Missionsarbeit. Ein paar hab ich gestern bekehrt, zum Wohl des ganzen Genres, hoffentlich.
Nur einer hat die ganze Lesung verpennt.
Paul.
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Seit drei, vier Wochen ist hier wieder die Dendrophilie ausgebrochen, zusätzlich angefacht vom Sturm Kyrill, der tatsächlich ein ziemliches Durcheinander in den Wäldern hinterlassen hat.
Während ich hier gemütlich im Warmen sitze, sind die Männer des Haushalts nun schon das dritte Wochenende mit Kettensäge, Spaltäxten und Hänger im Wald zugange. Also in ihrem Element. Nicht als Jäger, aber als Sammler. Unseren Holzschuppen kann man sogar auf Google-Earth sehen. Nur eine eigene Postleitzahl hat er noch nicht.
Und sie sind nicht die einzigen. Das Syndrom hat ganze Dörfer erfasst. Allenthalben vernimmt man das Brummen von Motorsägen, der Wald wimmelt von Männern in Latzhosen, die alle zu Hause den Stihl-Kalender an den Wand hängen haben. Die Wege im Wald sind nur noch Schlammlöcher, aufgeweicht durch Regen und Treckerreifen, Spaziergänge also gefährlich und eine dreckige Angelegenheit.
Und bevor jetzt wieder einer fragt, was Dendrophilie ist: Die erotische Liebe zu Bäumen ...
In dem Fall zu abgesägten.
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gestern kam ein Anruf von der Lektorin des "Mädchenkrimis", die sich völlig begeistert äußerte, sie hätte kaum einmal ein Skript, an dem es quasi nichts zu ändern gäbe, (außer meinen Kommafehlern, nehm ich mal an) und jetzt wüsst sie gar nicht, wohin mit dem freien Nachmittag.
So was ist ja auch mal nett zu hören! Sonst finden sie ja immer was zu mäkeln -meistens auch zu Recht.
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Mit einer gewissen Genugtuung verfolge ich derzeit die Diskussionen um Krippenplätze etc. Vor vierzehn Jahren habe ich, damals wohnhaft in Bayern, versucht, meinen Dreijährigen in einen Kindergarten zu bekommen. Dass ich nicht wortwörtlich als "Rabenmutter" bezeichnet worden bin, ist vermutlich nur ein Zufall. Man gab mir aber sowohl die Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens, als auch die Ansicht, ich sei herzlos, egoistisch usw. sehr deutlich zu verstehen. Heute ist der Kindergarten mit 3 Jahren garantiert und man redet über die Unterbringung noch jüngerer ... Das wurde ja auch höchste Zeit.
Unschön nur, dass ich, die ich seinerzeit zu Einschränkungen im Beruf gezwungen worden bin nun möglicherweise in den "Genuss" eines nicht erhöhten Kindergeldes und/oder sonstiger Steuererhöhungen komme, um umfassende Kinderbetreuung zu finanzieren. Dabei ist mein Sohn noch nicht aus dem Haus und wird die nächsten Jahre (Abi, Studium) gehörig kosten.
Irgendwie fühle ich mich doppelt angesch ....
SusanneM - 26. Feb, 13:34
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Internet ist ja eine feine Sache für Recherchen, spart endlos Zeit und Wege, aber hat seine Tücken.
Vor allen Dingen Wikipedia ist stets mit Vorsicht zu genießen.
Steht doch da drin, dass auf dem Friedhof Stöcken neben dem Denkmal für die Haarmann-Opfer auch noch eines für Haarmann selbst steht. Das kam mir, gelinde gesagt, seltsam vor. Nach einigen Telefonaten, unter anderem mit dem sehr netten Herrn Heine vom Stadtarchiv Hannover, steht fest: das ist Quatsch! Wär ja auch fast ein Skandälchen.
Es gab ein Bronzerelief über Haarmann von Hrdlicka, für die die Stadt Hannover 1992 sogar noch 15.000 Euro bezahlt hat, was viele Leute erbost hat. Wo die abgeblieben ist, konnte ich noch nicht klären, möglicherweise im Sprengel-Museum, aber auf dem Friedhof ist sie jedenfalls nicht.
Weiß jemand, wo das Ding ist? Ist für mein Buch jetzt nicht wichtig, wär aber mal interessant.
SusanneM - 20. Feb, 11:17
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