Autoren-Blog

Samstag, 5. Januar 2008

Buuuaaah!!!

Häufig werden mir von Leuten Projekte schmackhaft gemacht, an denen ich mich in irgendeiner Form beteiligen soll, seien es Nachdrucke von Geschichten, Seminare, Vorträge, Lektoratstätigkeiten, Auftritte unterschiedlichster Art ...
Vieles davon klingt gut, und ich signalisiere mein Interesse. Allerdings fällt in meiner Antwort dann auch gleich das Unwort: Geld. Bezahlung. Honorar. Wie auch immer. Das wirkt dann, als hätte man ganz laut BUH! gemacht. Und sie waren nicht mehr gesehen ...
(Ich weiß wirklich nicht, was manche Leute für eine Weltsicht haben - ist es Frechheit oder Dummheit?)
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Dienstag, 1. Januar 2008

Pommeri, Pommeru ...

Erst mal: Allen Bloggern, Blog-Lesern und natürlich allen Mischke-Bücher-Lesern ein ganz tolles neues Jahr! Danke für eure Treue, eure Kommentare und Mails! Ohne euch wär's hier morgens viel langweiliger!

Gott, was hab ich heute einen Schädel. Dabei habe ich gar nicht viel getrunken, ich war ja brav zu Hause, wegen der Hunde, und Besuch hatten wir auch nicht. Aber die zwei Gläschen Pommery haben mir gar nicht gut getan - der Rotwein vorher kann es nicht gewesen sein, den trink ich ja immer. Vielleicht habe ich eine Champagner-Allergie. Und womöglich noch eine Kaviar-Unverträglichkeit dazu, wer weiß das schon? Das kann ja heiter werden in 2008.

Rückblickend auf 2007 möchte ich mir hier mal selbst auf die Schulter klopfen, denn irgendwie ist ja doch einiges geschafft worden:
- Zwei Bücher geschrieben - eins, die "Nixenjagd" ist schon sehr erfolgreich auf dem Markt, das andere, "Der Tote vom Maschsee" kommt im Februar.
-Mein Arbeitszimmer tapeziert - stellenweise schwarz!
- Sechs Kilo abgenommen - dank Billy Blake und anderen Quälgeistern auf DVD!
- Einen Pizzaofen gemauert (nicht allein, aber doch recht viel davon.)
- keinen Hannover-Krimi-Stammtisch-Termin verpasst.

Was liegen blieb:
Ein Hörspiel schreiben
Alle Fenster putzen
Den Garten auf Vordermann bringen
Den Keller entrümpeln

"To do List" für 2008:
- zum Friseur gehen (übermorgen)
- zwei Bücher schreiben
- Gewicht halten und endlich "normale" Liegestütze schaffen
- Hunde auf Rohfutter umstellen
- Steuererklärung pünktlich abliefern
- Arbeitszimmer aufräumen
- Rest siehe oben
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Dienstag, 11. Dezember 2007

Im Auge des Karpfens

Nie vergaß mein Vater an dieser Stelle, uns darauf hinzuweisen, daß nun der Höhepunkt gekommen war: „Jetzt kommt der Schmackofatz“, verkündete er und schälte gekonnt das Auge aus der Höhle. Sorgfältig legte er sich den glibberigen Klumpen auf der Gabel zurecht, ehe er ihn zum Mund führte. Nach kurzem Lutschen und Zutschen beförderte er ein stecknadelkopfgroßes, weißes Kügelchen dezent zu den anderen Überbleibseln des Mahles, dem Rückgrat, den Flossen, der labberigen, grauen Haut mit ihrem eitergelben Fettrand. Da Karpfen zwei Augen haben, wiederholte sich das Schauspiel, und meine Mutter, meine Schwester und ich wandten erneut die Blicke ab, um Sekunden später doch der Faszination des Grauens zu erliegen. Mit angehaltenem Atem beobachteten wir aus den Augenwinkeln, wie er das Fischmesser mit der Präzision eines Gehirnchirurgen handhabte. Die Augen waren der Höhepunkt des Höhepunktes. Der Höhepunkt selbst war der Kopf, die Bäckchen zuerst. Ich habe nie herausfinden können, ob für meinen Vater die Weichteile des Fischkopfes tatsächlich eine Delikatesse darstellten, oder ob er sie nur verzehrte, um für seine Töchter einmal im Jahr das Monster zu geben.
Nie sah man nach einem Essen zwei faule Teenager bereitwilliger aufspringen, den Tisch abräumen, die Fischreste zur Mülltonne tragen, das Geschirr spülen und die Fenster aufreißen. Meine Muter versuchte derweilen mit einer Spraydose „Fichtennadel“ die olfaktorischen Voraussetzungen für die anschließende Bescherung zu schaffen. Das gelang nicht immer. Karpfen verströmt einen strengen und hartnäckigen Geruch, der bei mir noch heute Assoziationen von gedunsenen Wasserleichen in trüben Tümpeln weckt. Karpfen sind übrigens Allesfresser ...
Das Trauma, das Tier in der Badewanne planschen und dann von Elternhand hingemeuchelt zu sehen, blieb uns glücklicherweise erspart. Meine Mutter erstand den Karpfen im Fischgeschäft oder bekam ihn von einem Onkel, der angelte. Sie haßte Karpfen blau. Wegen des brackigen, modderigen Geruchs, behauptete sie, doch in Wahrheit litt sie an Angstträumen, in denen der mürbe Fisch beim Servieren, oder noch im Sud, in seine Bestandteile zerfiel.
„Ist doch ganz einfach“, wischte mein Vater ihre Bedenken vom feiertäglich gedeckten Tisch, „man sieht es an den Augen: Wenn sie milchig werden, muss er raus.“
Jahr um Jahr versuchte meine Mutter ihrem Gatten ein anderes Heiligabendgericht schmackhaft zu machen. Vergeblich. Erstaunlicherweise essen meine Schwester und ich bis heute gerne Fisch. Nur nicht an Heiligabend. Und niemals Karpfen.
(Auszug aus einem Beitrag für ein Eltern-Heft 2002 zum Thema Rituale)
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Samstag, 8. Dezember 2007

Auflagenjagd

Hurra, die "Nixenjagd" ist gerade in die dritte Auflage gegangen. Das Angenehme an diesem Buch ist außerdem, dass man immer so nette Fan-Mails bekommt.
Ich glaube, ich weiß inzwischen, was das Geheimnis des Erfolgs von "Nixenjagd" ist: Es ist garantiert pädagogisch wertlos.

Nixenjagd-Cover
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Montag, 3. Dezember 2007

übertrieben

Falls noch jemand glaubt, ich hätte bei der Leichenentsorgung via Schweinemagen in "Wölfe und Lämmer" meine Fantasie zu sehr spielen lassen - bitteschön, in Vancouver hat das jetzt ein Schweinezüchter in vermutlich über sechzig Fällen praktiziert. Uäh!
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Montag, 26. November 2007

Marathon-Lesen

Ab und zu muss man mal an seine Grenzen gehen, um zu sehen, wozu man in der Lage ist. Dieses Grenzerlebnis hatte ich am Samstag in Stuttgart. Die Stuttgarter hatten sich zu "Stuttgarts langer Kriminacht" nämlich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sieben Autoren lesen in sieben Räumen jeweils zur vollen Stunde - und das von 19 bis 23 Uhr, also fünfmal hintereinander ca. 35 Minuten. Mit allem Drum und dran also fünf komplette Lesungen! Eine echt lange Kriminacht.
Zum Glück hatte ich den schönsten Raum im Wirschaftsministerium, nämlich das "Lesecafè" , in dem auch ein Mikrofon stand.
Das Konzept ging auf, ich hatte zu den ersten vier jeweils so um die hundert Leute, erst um elf Uhr machten die Zunörer schlapp, und ich beinahe auch. Mannomann, war ich fertig hinterher. Aber es hat sich gelohnt, von meinen Büchern - "Liebeslänglich" waren nach der vierten Lesung alle ausverkauft.
Trotzdem kommt man sich komisch vor, wenn man zum fünften Mal dasselbe erzählt und den selben Witz macht - aber es sollte ja jede Lesung möglichst gleich sein. Zudem hatte ich Gelegenheit, Ingrid Noll mal wieder zu treffen, was auch sehr schön war.
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Donnerstag, 22. November 2007

Auf offener Bühne ...

Rosen

Bodo Dringenberg ... bewirft mich mit Rosenblättern während der Lesung im Enercity-Expo-Café.
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Montag, 19. November 2007

Criminopolis 2007

07-11-20_Criminopolis

Sind wir nicht sehr artig?
(wir, das sind: ich, Richard Birkefeld, Egbert Osterwald
vorne: August Gödecke, Karola Hagemann, Bodo Dringenberg)
Morgen, 20.11. lesen die Hannoverschen Synkdikats-Autoren im Enercity-Expo Café (neben der Oper) in einer szenischen Lesung aus ihren Werken. Und ich werde das Event, genannt "Criminopolis 2007" moderieren - weniger charmante Zeitgenossen nennen das "die Rampensau" machen.
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Sonntag, 11. November 2007

Letzte Woche

war es hier ruhig, denn da war ich nämlich auf Teneriffa - arbeiten - Lesungen - und zwar hier:

ein Riesenapartement mit zwei Balkonen ganz oben mit Blick auf den Teide. Grandios!

aber eigentlich war ich am liebsten da drin:


(Muss ich's erwähnen, dass ich seit heute frier wie Hund?)
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Freitag, 2. November 2007

Verdächtig

Kürzlich bot mir die nette Dame vom Verlag eine Lesung an, deren Daten sie vermutlich telefonisch entgegengenommen hatte. Jedenfalls sollte ich im Januar in einen Ort namens "Nordenheim", auf Einladung des Vereins "Literatur und Wiedermarsch".
Aha.
Zunächst suchte ich vergeblich nach dem "Ort Nordenheim". Gibt's nicht.
"Literatur und Wiedermasch" kennt Google auch nicht.
Und irgendwie klang mir das so - rechtsradikal - "Wiedermarsch ..." Sehr verdächtig.
Aber Krimiautorinnen sind ja geübt im Recherchieren, also fand ich am Ende doch heraus, worum es ging.
der Verein heißt "LiteraturPlus Wesermarsch" und die Lesung findet in Nordenham statt, das liegt bei Bremerhaven.
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StrengVertraulich

Blog der Krimiautorin Susanne Mischke

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